Heimatfestzeitung-1950

Frögger und van Dage

Der Festzug – seine Geburtsstunde und Entwicklung

Auf der Suche, wie alles Angefangen hat, viel uns die Festzeitung aus dem Jahre 1950 in die Hände. Unter dem Motto 1200 Joahr - Schwelm wie et ess un woar erschient die Zeitung Der Festzug. Wie man dem Aufdruck (Stempel) entnehmen kann fand im Jahr 1950 auch die 350 Jahrfeier der Schwelmer Stadtrechte in der Zeit vom 12. - 27. August 1950 stattfand.

Interessant ist der Rückblick auf den Festzug und seine Geburtsstunde, die in dem Artikel auf das Jahr 1933 datiert wird. Ob es zu diesem Zeitpunkt zwischen den Städten Haspe, Gevelsberg und Schwelm zu einer Meinungsverschiedenheit gekommen ist, wer den ältesten Festzug auf die Beine gestellt hat geht aus dem Artikel nicht hervor. So ist es aber bemerkenswert, dass gleich in den einleitenden Worten genau dies ein wichtiges Thema war. So schrieb Dr. Hugo Siegert:
 

„Nicht etwa, weil wir in Schwelm den älteren Vorbildern von Haspe und Gevelsberg nacheifern wollen, entstand um das Jahr 1933 herum der Gedanke, inmitten der Stadt alljährlich ein Volksfest aufzuziehen und diesem durch einen volkstümlichen Festzug einen besonderen Auftrieb zu verleihen.“

Auch damals war es offensichtlich schon wichtig festzustellen -Wer es erfunden hat-. Aus der Sicht des Jahres 1950 gab es offensichtlich unterschiedliche Meinungen über die „Erfindung“ der Festzüge in Gevelsberg, Haspe und Schwelm.

Es war wichtig klar zu machen, dass die Idee eines volkstümlichen Festzuges um das Jahr 1933 in Schwelm entstand. Die Idee stammte vom ersten Präsidenten Walter Schmitz, der sich um die Verkehrsbelebung der Stadt Schwelm Gedanken machte. Seine Idee war es, im Kern der Stadt, und im Anschluss an die „Sänkt Mäten´sche Kärmes“ wie er sich plattdeutsch ausdrückte, etwas Neues, etwas Großes, etwas Volkstümliches „in mitten der Stadt“ zu schaffen. Die Kirmes „in mitten der Stadt“ fand in den späteren Jahren auf dem Neumarkt statt.

1935 startete dann der erste Schwelmer Kirmeszug unter dem Namen „Da Kohlenzug“.

So bietet uns die Zeitung „Der Festzug“ einen tiefen Einblick in die Geschichte unseres Heimatfestzuges. Die komplette Ausgabe finden Sie hier auf der Internetseite der Dacho.

Was wir im Rückblick über die ausgefallenen Züge in 2020 und 2021 lesen werden, wird die Geschichte zeigen. In einem Punkt werden wir uns sicher auch jetzt schon mit Haspe und Gevelsberg und natürlich Ennepetal einig sein:

„Ät wätt wier Tied te fieern“

J. Stobbe